Spitze sind spitze!
Was, Ihr habt Spitze? Sind das nicht diese Kläffer und Hackenbeißer?
Solche oder ähnliche Fragen hören wir häufig, wenn wir von unseren Lieblingen erzählen. Und sicher kommen diese Vorurteile - auch wenn die meisten Menschen nicht wissen, dass es fünf Varietäten des deutschen Spitzes, die sich in Größe und Gewicht z.T. sehr deutlich unterscheiden, gibt - nicht von ungefähr.
Spitze sind außerordentlich aufmerksame und intelligente Hunde, die von Natur aus über eine sehr enge Bindung zu ihrer Familie - "ihrem Rudel"- verfügen und daher in aller Regel ohne ihr Rudel das angestammte Revier nicht verlassen. Diese grundsätzlich gute Eigenschaft war in der Vergangenheit häufig der Grund, warum Spitze gerade im ländlichen Bereich selten wirklich erzogen wurden. Denn das, was der Besitzer wollte, die Bewachung seines Anwesens durch Meldung eines jeglichen "Eindringlinges" sowie enge Familienbindung, bringt sich ein Spitz allein bei. Wolfs- und Großspitze sind überdies aufgrund ihrer imponierenden Erscheinung ein "gutes Argument", vom unbefugtem Betreten des Grundstücks abzusehen.
Heute haben Spitze ihren ursprünglichen Auftrag, als unbestechlicher Bewacher von Haus, Hof, Weinberg oder was immer sich im Revier des Hundes befindet, zu dienen, weitgehend verloren. Die Anlagen dazu jedoch nicht. Umsomehr sind eine gute Erziehung und Sozialisierung der Tiere das A und O. Dies gelingt wegen der weit überdurchschnittlichen Intelligenz und des ausgeprägten Lernwillens (und der nicht zu verleugnenden Verfressenheit) sehr leicht, nimmt man sich die Zeit dazu und bringt die erforderliche Konsequenz auf. Wer weder das eine noch das andere aufbringen kann oder will, sollte von der Anschaffung eines Hundes - gleich welcher Rasse und Größe - ohnehin absehen. Gleiches gilt für das Umfeld, welches man einem Hund bieten kann. Wolfs- oder Großspitze in reiner Wohnungshaltung mit kurzen Spaziergängen in der belebten Großstadt halten zu wollen, grenzt an Tierquälerei. Zwingerhaltung scheidet ohnehin aus. Ein Spitz gehört zu seiner Familie und sollte sich neben einem angemessen großen und gesicherten Garten dort aufhalten dürfen, wo sich der "Rest des Rudels" aufhält. Das heißt natürlich nicht, dass der Hund an den Esstisch oder in das Bett des Besitzers gehört.
Eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Varietäten finden Sie u.a. auf den Webseiten des Vereins der Liebhaber Deutscher Spitze e.V..